Montag, 14. November 2011

Oberbürgermeister Richard Arnold sprach auf der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Auch dieses Jahr hatten die Stadt Schwäbisch Gmünd und die Verbände der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Vertreibung zum Volkstrauertag am Sonntagmorgen in die evangelische Kirche Großdeinbach zur zentralen Gedenkfeier eingeladen.

Nach einem ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Markus Schönfeld von der katholischen und Pfarrer Konrad von Streit von der evangelischen Kirche zogen die Teilnehmer mit dem Musikverein Großdeinbach zur Kranzniederlegung auf den Großdeinbacher Friedhof.
Zur Ausgestaltung der Gedenkfeier mit der anschließenden Kranzniederlegung trugen neben dem Musikverein Großdeinbach die Schülervertretung der Friedensschule, die Gmünder Reservistenkameradschaft, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie die Freiwillige Feuerwehr und der VdK bei. Den Gottesdienst bereicherte der Kirchenchor mit seinem schönen Gesang.
Verbunden im Glauben würde man im Gedenken an die Menschen, die sich in den Dienst für den Frieden hätten nehmen lassen, den Volkstrauertag feiern. Jeder habe Verantwortung zu tragen für das, was uns aufgetragen sei. Dafür solle man das Vertrauen auf Gott lenken. Das betonte zu Beginn Pfarrer Markus Schönfeld, und Pfarrer Konrad von Streit hob hervor, dass Krieg alles in Frage stelle.
In seiner Ansprache wies Pfarrer Schönfeld dann darauf hin, dass Gewalt aber nicht nur in den Kriegen, sondern an jedem Tag geschehe.
Doch jeder Mensch habe Gaben und Begabungen erhalten, die er für andere einsetzen könne. Das bedeute, dass man auch für andere Verantwortung zu übernehmen habe, weil man aus der Vergangenheit gelernt habe und sich für den Frieden einsetzen möge, denn kein Mensch wolle Leid erfahren.
Verantwortung tragen bedeute auch, sich bewusst zu machen, dass Frieden das oberste Gebot sein sollte und sich Konflikte nicht mit Gewalt würden lösen lassen. Das Evangelium und der Volkstrauertag ermahnten dazu.
Nach einem Chorvortrag und dem gemeinsam gebeteten Vaterunser zitierte Gmünds Oberbürgermeister Richard Arnold in seiner Ansprache einen Literaten, der formulierte: „Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von vorn.“ Der Oberbürgermeister stellte die Frage, ob man aus den zwei Weltkriegen denn nichts gelernt habe, ob alles immer wieder neu beginnen soll. Dabei erinnerte er an das Leid, das Menschen sich in aller Welt immer wieder zufügen.
Die Gräber seien die Orte, die den Toten eine Stimme geben, und ihr Vermächtnis heiße Frieden und Freiheit. Das habe uns die Vereinigung Europas gebracht, während dies andernorts noch fehle. Und so dürfe man nicht wegsehen, wenn Gewalt in der Welt weiter wachse. Denn Frieden und Freiheit müssten jeden Tag neu errungen werden. Und so sei der Volkstrauertag Mahnung und Herausforderung zugleich.