Freitag, 30. Juni 2017

Christian Krieg zum Offizier der Luftwaffe befördert

Christian Krieg ist nicht nur Bankkaufmann, sondern auch Weilerner Ortschaftsrat. Nach seinem Quereinstieg absolvierte er als einer der ersten Anwärter erfolgreich die neue Reserveoffizierausbildung der Bundeswehr. Oberst Holger Neumann, Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74, beförderte ihn am vergangenen Montag in den Offiziersdienstgrad Leutnant. Als Presseoffizier verstärkt er künftig das Neuburger Eurofighter Geschwader im Stabsgebiet Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
In einer Schwäbisch Gmünder Bankfiliale begann die Karriere von Christian Krieg. In diesem Jahr blickt er auf seine 16-jährige Betriebszugehörigkeit als Bankkaufmann sowie als Reservist der Bundeswehr zurück. „Den Einberufungsbescheid sowie die Zugfahrkarten zu den Gebirgsjägern hatte ich bereits in den Händen gehalten, als das vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg veranlasste Aussetzen der Wehrpflicht bekannt wurde“ so Krieg. Seine damaligen Vorgesetzten - allesamt Gediente der Bundeswehr sowie der Schweizer Armee - konnten ihn jedoch davon überzeugen, selbst im Rahmen einer dienstlichen Veranstaltung zur Information die deutschen Streitkräfte näher kennen zu lernen.

Dienstliche Veranstaltungen zur Information dienen der Gewinnung von zivilen Führungskräften aus Wirtschaft, Politik, Bildung und öffentlichen Dienst, um als Multiplikatoren wirken zu können. Ziel der Veranstaltungen ist es, die Teilnehmer sowohl über die einzigartigen Fähigkeiten der Streitkräfte, als auch über die sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland zu informieren. Zusätzlich ermöglicht die Veranstaltung einen umfassenden Einblick in die zahlreichen Bereiche und Verwendungen der Streitkräfte. „Die Bundeswehr betreibt eine Reederei mit über 80 Schiffen und Booten, ein Flugunternehmen mit über 600 Flugzeugen und Hubschraubern, einen Klinikverbund mit fünf Krankenhäusern und ist darüber hinaus ein Logistikriese“ betont die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, in diesem Zusammenhang gerne.

„Die Leistung und Motivation der Soldaten während dieser Informationsveranstaltung haben mich äußerst beeindruckt. An Ort und Stelle habe ich mich damals langfristig verpflichten lassen und damit meine Grundausbildung nachgeholt. Als Pressesprecher des Landesfachausschuss Bundeswehr der CDU Baden-Württemberg sowie als stellvertretender Vorsitzender des Schwäbisch Gmünder CDU-Stadtverbands profitiere ich dadurch heute im besonderen Maße“ so Krieg. Weiterhin trat er dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr und damit auch der örtlichen Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd bei.

Den entscheidenden Hinweis zur Abgabe einer Bewerbungsmappe gab ihm sein Karriereberater der Bundeswehr in Schwäbisch Gmünd. Als Quereinsteiger meisterte er erfolgreich das anschließende Eignungsfeststellungsverfahren beim Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr in Köln.

Mit der Inkraftsetzung des streitkräftegemeinsamen Konzeptes für die Ausbildung der Reserve wurde auch der Grundstein für die neue Reserveoffizierausbildung der Bundeswehr gelegt. Als erste Ausbildungseinrichtung bot die Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck die vollständige Umsetzung dieser neuen Laufbahnausbildung außerhalb des Wehrdienstes an.

Drei flexible Module lösen die bisherige, starre Wehrdienstleistung ab. Jedes dieser Module besteht dabei aus drei Präsenz- und zwei Fernausbildungsphasen. Laufbahnrelevante Inhalte werden in den Präsenzphasen an der Offizierschule unterrichtet. Die dazwischenliegenden Fernausbildungsphasen werden unter tutorieller Begleitung und Nutzung eines webbasierten Lernmanagementsystems am heimischen Computer zur Vorbereitung beziehungsweise Vertiefung genutzt.

Im August 2015 startete das Schwerpunktmodul Innere Führung. Neben Auftrag, Aufgaben und Struktur der Bundeswehr wurden insbesondere Grundlagen des Führungsprozesses und der Truppenführung im Kontext sicherheitspolitischer und wehrrechtlicher Fragestellungen behandelt. Ziel des ersten Moduls war es, den Anwärtern die Grundlagen des Offizierberufs sowie die Anforderungen zum Führen, Ausbilden und Erziehen zu vermitteln. Eine schriftliche Prüfung schloss die 10-tägige Präsenz- und knapp 90-tägige Fernausbildung ab.

Das Soldatengesetz, Disziplinarrecht, Wehrstrafgesetz sowie weitere relevante Gesetze und Vorschriften standen ab Mai 2016 im Schwerpunktmodul Wehrrecht auf dem Dienstplan. Darüber hinaus galt es die Einsatzersthelfer-Ausbildung, das Schießen nach dem neuen Schießausbildungskonzept sowie die individuellen soldatischen Grundfertigkeiten und körperlichen Leistungsfähigkeiten abzulegen.

„Die zahlreichen Gesetze und Aufgabenstellungen ließen sich im Rahmen der Fernausbildung am Feierabend oder am Wochenende mit Hilfe des Lernmanagementsystems hervorragend bearbeiten. Im virtuellen Vorlesungssaal der Luftwaffe konnten wir Anwärter uns in Unterrichte der jeweiligen Fachlehrer einwählen sowie uns daran beteiligen“ erklärt Krieg. Das zweite Modul schloss durch eine schriftliche Prüfung im Fach Wehrrecht ab.

Den Fähigkeitsverbund Luftwaffe - bestehend aus Führung, Aufklärung, Wirkung und Unterstützung - galt es im Schwerpunktmodul Führung im Einsatz / Luftwaffenlehre ab September 2016 zu vertiefen. Neben ziviler und militärischer Luftraumstrukturen, Luftangriff und Luftverteidigung sowie NATO Prozessen wie dem Air Policing gehörten auch alle Waffensysteme zum Unterrichts- und Prüfungsumfang.

Mit der neuen Reserveoffizierausbildung reagieren die Streitkräfte auf die immer weiter zunehmenden Herausforderungen am Arbeitsmarkt. In Abstimmung mit dem zivilen Arbeitgeber oder während den vorlesungsfreien Zeiten an den Universitäten lassen sich die Laufbahnmodule nun flexibel und langfristig für beide Seiten planen. Auf bis zu drei Kalenderjahre können die Module aufgeteilt werden. Mit dem ebenfalls neuen Unterhaltssicherungsgesetz wurden darüber hinaus auch die finanziellen Leistungen für Studenten, Arbeitnehmer und Selbständige neu geregelt und deutlich verbessert. In der Privatwirtschaft übernimmt die Bundeswehr nun grundsätzlich vom ersten Tag an die gesamten Personalkosten für die Dauer des Reservistendienstes.

In der Gesellschaft sowie in der privaten Wirtschaft genießt die Reserveoffizierausbildung und die angeschlossene Verwendung als Reserveoffizier einen hohen Stellenwert. Frauen und Männer, die diesen Weg gehen und erfolgreich abschließen, stellen unter Beweis, dass sie unter Leistungsdruck konzentriert arbeiten können und in der Lage sind, Menschen unter Belastung sowie in schwierigen und komplexen Situationen zu führen. Viele Reservistinnen und Reservisten werden an Orten oder in Situationen eingesetzt, die ein fundiertes Urteilsvermögen, Anpassungsfähigkeit, Respekt anderen gegenüber, gute Kommunikationsfähigkeiten, Loyalität, Integrität und Mut erfordern. Dies sind Kernkompetenzen, die auch die zivilen Arbeitgeber an ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schätzen.

„Eine Unterscheidung zwischen Offizier erster oder zweiter Wahl gibt es innerhalb der Bundeswehr nicht. Daher wird an sie das gleiche Anforderungsprofil wie auch an alle anderen Offiziere gestellt“ so der Stellvertreter des Kommandeurs der Offizierschule der Luftwaffe, Oberst Lutz Mehrtens in seiner Ansprache. Im Rahmen eines feierlichen Appells verabschiedete die Offizierschule Mitte Dezember 2016 26 Reserveoffizieranwärterinnen und- anwärter, welche als erste ihrer Art die neue Reserveoffizierausbildung erfolgreich absolviert haben. „Ich gratuliere ihnen von ganzen Herzen und danke ihnen für ihre Bereitschaft für unsere Streitkräfte zu dienen.“
Als beorderter Presseoffizier stellt der Gmünder Bankkaufmann Christian Krieg nach seiner Beförderung zum Leutnant künftig das Bindeglied zwischen interessierter Bevölkerung sowie öffentlichkeitswirksamen Medien einerseits und der Bundeswehr andererseits dar. In Reservedienstleistungen verstärkt er das Team Luftwaffe im Stab des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg an der Donau. Zu seinen Aufgaben gehört es, den Kommodore und das Geschwader in allen Medienfragen und in der Kommunikation rund um den täglichen Eurofighter Flugbetrieb mit der Öffentlichkeit zu beraten. Besonders freut sich der frischgebackene Offizier jedoch auf die Eurofighter interessierte Bevölkerung. So werden vom Geschwader in Neuburg an der Donau zahlreiche Besuchertage, Flugplatzführungen, Vorträge, Schülerpraktikas oder auch Medientage angeboten.

Montag, 5. Juni 2017

Reservisten auf Orientierungsmarsch

Die Freude von Thomas Maier war groß, als am Ende des Orientierungsmarsches am Dienstag alle Kameraden pünktlich und unverletzt am vorgegebenen Ziel eingetroffen waren. Als Beauftragter Wettkampf der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd hatte Maier das Lindenfeld in Bettringen als Übungsgebiet ausgesucht. 
Über 6 Kilometer Strecke im Gelände unter Einbeziehung von Orientierungsaufgaben galt es zu meistern. Die Reservisten sollten dabei lernen, sich einzeln oder im Trupp innerhalb einer vorgegebenen Zeit in einem fremden Gelände zurechtzufinden. Mit einer selbstangefertigten Wegskizze und einem Kompass mussten Zielpunkte wie beispielsweise die alten Bunker im Staatswald erreicht werden. 
Beim Schnitzel im Gasthof „Kapperle“ wurden die Sieger im Anschluss an den Marsch gefeiert.