Sonntag, 28. September 2014

Wir sind die Reserve - Die Reserve der Bundeswehr

Reservistinnen und Reservisten bilden einen wesentlichen Bestandteil der Bundeswehr und sind damit unverzichtbar für die Sicherheitsvorsorge der Bundesrepublik Deutschland. Die derzeitige Neuausrichtung der Bundeswehr erweitert nun gezielt ihre Aufgaben- und Verantwortungsbereiche.
Als Reserve werden verfügbare Reservistinnen und Reservisten bezeichnet, die den deutschen Streitkräften zusätzlich und bei entsprechendem Bedarf zur Verfügung stehen.
Dabei wird die Reserve der Bundeswehr grundsätzlich in folgende drei Wege gegliedert:
I. Reserve in Friedenszeit – Die Wehrüberwachung
II. Beorderungsunabhängige Reservistenarbeit
(z. B. in der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd)
III. Beorderte Reserve – Aktiv in der Bundeswehr mit einem Spiegeldienstposten oder ein speziell für die Reserve geschaffener Dienstposten
I. Reserve in Friedenszeit – Die Wehrüberwachung
625.300 Reservistinnen und Reservisten unterlagen im April 2014 von Gesetzes wegen der Wehrüberwachung (§ 24 WPflG). Diese Gruppe besteht aus ehemaligen Zeit- und Berufssoldaten sowie ehemaligen Freiwillig Wehrdienstleistenden bzw. Wehrpflichtigen, die nach Kenntnisstand der Bundeswehr gesundheitlich verwendungsfähig sind und im Ernstfall einberufen werden können.
Die Wehrüberwachung endet bei Offizieren mit Ablauf des Jahres, in dem sie das 60., bei Unteroffizieren, in dem sie das 45., und bei Mannschaften sowie ungedienten Wehrpflichtigen, in dem sie das 32. Lebensjahr vollenden. Ehemalige Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit unterliegen der Dienstleistungsüberwachung (§ 77 SG). Für sie gelten teilweise abweichende Fristen.
Für den Spannungs- oder den Verteidigungsfall ist die Festlegung einer einheitlichen Altersgrenze von 60. Lebensjahren für alle Dienstgradgruppen vorgesehen.
Auch anerkannte Kriegsdienstverweigerer - welche ihren Zivildienst abgeleistet haben - gehören ebenfalls zur Reserve und werden im Verteidigungsfall zu den entsprechenden Aufgaben im zivilen Bereich (außerhalb der Bundeswehr) beispielsweise dem Rettungsdienst, der Sanitätsversorgung, der Wiederherstellung der zivilen Infrastruktur herangezogen.
II. Beorderungsunabhängige Reservistenarbeit
(z. B. bei der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd)
Die Beorderungsunabhängige Reservistenarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung der Motivation und des sicherheitspolitischen Bewusstseins der Gesellschaft. Sie fördert die Einsicht und das Verständnis in die Notwendigkeit und den damit verbundenen Auftrag der Bundeswehr. Beorderungsunabhängige Reservistenarbeit zielt darauf ab, Reservistinnen und Reservisten zu informieren, fortzubilden und sie zur Wahrnehmung einer Mittlerfunktion zwischen Bundeswehr und dem zivilen Teil der Gesellschaft zu motivieren und zu befähigen.
10.670 Reservistinnen und Reservisten sind dazu in Baden-Württemberg dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. beigetreten und in 193 Kameradschaften organisiert.
Reservistinnen und Reservisten sind durch ihre Einbindung im zivilen Beruf und Gesellschaft glaubwürdige Fürsprecherinnen und Fürsprecher der Bundeswehr. Um sie für diese Rolle zu gewinnen und ihre Bereitschaft zu deren Ausübung zu erhalten, bedarf es ihrer Fortbildung und Betreuung in vielfältiger Weise.
Die Förderung militärischer Fähigkeiten trägt zur Aus- und Weiterbildung sowie zur Inübunghaltung der Reservisten bei und folgt dem Ziel einer Vorbereitung für Aufgaben und Verwendungen im Rahmen der Streitkräfte. Darüber hinaus ist sie fester Bestandteil der Qualifizierung der Reservistinnen und Reservisten. Das Angebot der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd an Förderung militärischer Fähigkeiten umfasst fünf Handlungsfelder:

- Taktik
- Fernmeldeausbildung
- Schießen und AGSHP
- Sanitätsausbildung
- Gefechtsdienst

Diese Inhalte werden im Wesentlichen den allgemeinen Ausbildungsgebieten der Bundeswehr entnommen und finden innerhalb der Streitkräfte im Rahmen von Dienstlichen Veranstaltungen oder in Übungen statt - aber auch außerhalb der Streitkräfte in Verbands- und Kameradschaftsveranstaltungen (VVag), soweit dazu keine hoheitlichen Befugnisse berührt werden.
Die Sicherheitspolitische Arbeit hat zum Ziel, Informationen über die Sicherheitspolitik unseres Landes und des Bündnisses sowie über die Bundeswehr selbst zu vermitteln. Gleichzeitig sollen Reservistinnen und Reservisten in die Lage versetzt werden, ihre aktuellen Kenntnisse und Erfahrungen in ihrem Umfeld, sowie möglichst auch in der Öffentlichkeit, auf geeignete Weise zu vertreten.
Dazu werden Informationsveranstaltungen und Seminare innerhalb und außerhalb der Bundeswehr angeboten. Ebenso stehen Informationsmaterialien in großer Zahl über die Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd oder über die Bundeswehr zur Verfügung.
Ihr Weg zur Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd
Wenn auch Sie sich in Ihrer Freizeit ehrenamtlich für die Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland engagieren möchten, sich für Außen- und Sicherheitspolitik interessieren und darüber hinaus Team- und Korpsgeist eines dienstgradunabhängigen kameradschaftlichen Miteinanders schätzen - dann sind Sie bei der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd genau richtig.
Werden Sie als Reservistin oder Reservist der Mitglied in unserer Reservistenkameradschaft und damit Teil des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.
Besuchen Sie unseren nächsten Kameradschaftsabend oder unsere Homepage www.RK-Gmuend.de im Internet. Auch aktive Soldatinnen und Soldaten, sowie ungediente Fördermitglieder sind bei uns selbstverständlich willkommen.
III. Beorderte Reserve – Aktiv in der Bundeswehr mit einem Spiegeldienstposten oder ein speziell für die Reserve geschaffener Dienstposten
Im Rahmen der Beorderung teilt das zuständige Karrierecenter der Bundeswehr dem Reservisten formell einen ausgeplanten Reservedienstposten bei einem konkreten aktiven Truppenteil mit einer konkreten Funktion zu. Ein solcher Reservedienstposten ist entweder ein Spiegeldienstposten eines aktiven Soldaten (Personalreserve - Reservisten vertreten dabei aktive Soldaten, welche sich in einem Einsatz oder längere Zeit im Urlaub befinden oder aus anderen Gründen abwesend sind), oder ein speziell für die Reserve geschaffener Dienstposten (Verstärkungsreserve - Dienstposten beispielsweise in den nur durch Reservisten gestellten regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften der Bundesländer).
Beorderte Reservisten üben die entsprechenden Tätigkeiten regelmäßig in Reservistendienstleistungen (früher Wehrübungen) und werden dazu entsprechend einberufen. Derzeit (April 2014) sind in der Bundeswehr bundesweit 35.451 Reservisten beordert, davon 13.094 in der Streitkräftebasis, 11.204 im Deutschen Heer, 4.767 im Zentralen Sanitätsdienst, 4.508 in der Luftwaffe, 1.374 in der Deutschen Marine und 280 im BMVg.