Mittwoch, 2. Januar 2013

Dieses Amt ist Geschichte

Statt des Kreiswehrersatzamtes hat Gmünd nun eine Außenstelle des Karrierecenters
Fast schon klammheimlich ist das Kreiswehrersatzamt aus Schwäbisch Gmünd verschwunden. Sechs Beschäftigte wird das „Karrierezentrum“ als Nachfolgeorganisation noch haben, sagt dessen kommissarischer Leiter Wolfgang Sträßle, der Mitte des Jahres in Ruhestand geht. Froh ist er, dass trotzdem keiner der Beschäftigten arbeitslos werde.

Schon zum 30. November ist die Behörde, die einst mit der Musterung aller Wehrpflichtigen betraut war, in die Übergangsphase eingetreten. Das Gmünder „Karrierecenter“ ist eine Außenstelle der gleichnamigen Stuttgarter Einrichtung, die insgesamt 200 Mitarbeiter beschäftigt. Betreut werden in den Karrierecentern alle, die einen Beruf im zivilen oder militärischen Bereich der Bundeswehr ausüben möchten. „Zurzeit sind das etwa 20 Interessierte pro Woche“, nennt Wolfgang Sträßle die aktuelle Größenordnung – ungefähr so viele Frauen und Männer, wie sich früher freiwillig gemeldet hätten. Er schließt aber nicht aus, dass das Interesse nach Ende der Übergangsphase durchaus steigen könnte.
Für die ehemals knapp 50 Beschäftigten des Kreiswehrersatzamtes sei es – nach dem ersten Schock über die Schließung – glücklicherweise nicht ganz so schlimm gekommen, wie befürchtet. „Es wird keiner arbeitslos“, meint Wolfgang Sträßle erleichtert. Alle hätten eine Anschlussbeschäftigung gefunden – entweder in Stuttgart beim Karrierecenter oder auch beim Zoll. Besonders letztere Behörde suche derzeit händeringend Beschäftigte, weiß Stäßle, weil demnächst die Abrechnung der Kraftfahrzeugsteuer vom Finanzamt auf den Zoll übertragen werde. Folglich werden wohl etliche Beschäftigte künftig nach Aalen pendeln müssen.
Ein weiterer Teil der ehemaligen Kreiswehrersatzamt-Belegschaft sei schon oder werden bald in den Ruhestand verabschiedet, sagt Sträßle, der aus diesem Grund im Juni ausscheiden wird.