Dienstag, 5. August 2014

Auf den Spuren des ersten Weltkrieges

Gmünder Bürger, Studenten und Reservisten besuchen Schlachtfeld im Elsass
Studenten der Pädagogischen Hochschule und der Seniorenhochschule untersuchten in einem Projektseminar Originalschriften aus der Zeit des ersten Weltkrieges. Dabei stießen sie auf Briefe des 10. Württembergischen Infanterie Regiments Nr. 180. Hieraus entwickelte sich eine Exkursion ins Elsass, an den Ort, wo 100 Jahre zuvor Soldaten aus Schwäbisch Gmünd das erste Mal auf ihre Gegner trafen.
Das Projekt weckte schnell das Interesse der Öffentlichkeit. Am 04. August brachen schließlich neben den Teilnehmern der Hochschule auch Vertreter der Stadt sowie den Reservistenkameradschaften Abtsgmünd, Schwäbisch Gmünd und Waldhausen ins Elsass zu einer dreitägigen Exkursion auf. Insgesamt nahmen über 40 Personen daran teil.
Vor Ort wurden die Teilnehmer durch Vertreter der Stadt Sainte-Marie-aux-Mines begrüßt. Der Gedenkfeier zum Beginn des 1. Weltkrieges wohnten neben vielen Bürgern von Sainte-Marie-aux-Mines und Vertretern unterschiedlicher Vereine auch französische Reservisten und Veteranen bei. In einer feierlichen Zeremonie wurden deutsche und französische Kränze sowohl am französischen Kriegsfriedhof Au col de Sainte-Marie-aux-Mines als auch dem deutschen Kriegsfriedhof Mongouette niedergelegt.
Am Abend wurde die Gmünder Delegation im Rathaus durch Bürgermeister Claude Abel begrüßt. Die teilweise auf deutsch und französisch gehaltenen Reden - unter anderem auch von Herrn Bürgermeister Julius Mihm als offizieller Vertreter der Stadt Schwäbisch Gmünd - hoben die Kostbarkeit des Friedens hervor. Im Anschluss waren alle Gäste zum Abendessen in die Stadthalle eingeladen. Bei frisch zubereiteten Flammkuchen und elsässischen Weinen wurde die deutsch französische Freundschaft vertieft.
Am nächsten Tag besichtigte man, in einer knapp vierstündigen Wanderung, welche vom Verein „Mémoire et patrimoine militaire en Val d’Argent“ organisiert wurde, das Schlachtfeld des ersten Weltkrieges. Der Weg führte an noch teilweise begehbaren, in den Berg einbetonierte Sanitätsräume, vorbei an Schützengräben bis hin zur Hauptkampflinie am Col de Sainte-Marie-aux-Mines. Christian Chanton, conseiller général und der Präsident des Vereins, sowie die anderen Mitglieder zeigten auf Fotografien das damalige Aussehen und konnten durch viele Berichte rund um das Kriegsgeschehen den Teilnehmern einen tiefen Einblick in die Geschichte verschaffen.
Für das leibliche Wohl wurde am Chalet de Pierre gesorgt. Als die erschöpften Wanderer nach ca. zwei Stunden Wanderung dort ankamen, war bereits ein reichhaltiges Grillbüffet angerichtet.
Am letzten Tag der Exkursion verließen die Teilnehmer Sainte-Marie-aux-Mines in südlicher Richtung, um zunächst das Museum und die Schützengräben am Lignekopf zu besichtigen. Von dort aus fuhr man anschließend wieder Richtung Norden, zum letzten Teil der Exkursion, der Besichtigung der Festung Mutzig, die Feste Kaiser Wilhelm II. In einer zweieinhalbstündigen Führung wurden die gewaltigen Ausmaße der Festung sichtbar. In den fünf Teilen waren bis zu 7000 Soldaten stationiert. Beeindruckende Installationen wie die unterirdischen Bunker und deren elektrische Versorgung oder die großen Artilleriegeschütze versetzten die Besucher in Staunen.
Egal was wir nach dieser Reise mit dem ersten Weltkrieg verbinden, das Meer an unzähligen Kreuzen, den Aufwand beim Bau von Festungen, die Labyrinthe an Schützengräben, den tiefsten Eindruck hinterlässt die Gastfreundschaft, mit der unsere französischen Freunde uns empfangen haben.

Freitag, 1. August 2014

Gmünder Verstrickungen

Mit dem außergewöhnlichen Projekt der "Gmünder Verstrickungen" wurde heute in Schwäbisch Gmünd an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren erinnert und den Gefallenen der Kriege und der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In den nächsten Wochen zeigt sich deshalb auch das Kriegerdenkmal am Unteren Marktplatz ungewohnt bunt: Die einzelnen Strick-Quadrate erinnern an die Opfer der Kriege.