Mittwoch, 29. November 2017

Sicherheitsexpertin referiert bei Gmünder Reservisten

Über vier Millionen Muslime gibt es in Deutschland, davon etwa 600.000 in Baden-Württemberg. Sie alle eint der Glaube an einen Gott und seine Offenbarung, an den Propheten Mohammed als Empfänger und an den Koran als Niederschrift dieser Offenbarung. Doch es gibt nicht den einen Islam, der von allen Muslimen in gleicher Weise gelebt wird. Birgül Akpinar, Sicherheitsexpertin und Mitglied im Landesvorstand der CDU Baden-Württemberg gab beim Sicherheitspolitischen Abend der Gmünder Reservistenkameradschaft einen Überblick über die Glaubensrichtungen innerhalb des Islams sowie die Entstehung, Strukturen und inhaltliche Arbeit der wichtigsten Türkischen Organisationen in Deutschland.
Die ersten islamischen Vereine in Deutschland formten sich bereits im 19. Jahrhundert. Erst durch die Gastarbeiterzuwanderung, insbesondere aus der Türkei, entstanden verstärkt islamische Organisationen. Um ihre Religion auch in der nichtmuslimischen Umgebung ausüben zu können, gründeten viele Arbeitsmigrantinnen und Migranten nach ihrer Ankunft in Deutschland örtliche Moscheegemeinden als Begegnungsstätte, aber vor allem um gemeinsam das Gebet zu verrichten.
In ihrem Vortrag im Bettringer Gasthof Rössle ging Birgül Akpinar zunächst auf die verschiedene religiöse und religiös-kulturelle Strömungen ein; Sunniten und Schiiten sind die zwei größten, gleichwohl in sich heterogenen Tendenzen des Islams. Zur Spaltung in diese beiden Strömungen kam es durch einen Nachfolgestreit nach dem Tod des Propheten Mohammed. Dabei ging es vor allem um die Frage, wer die muslimische Gemeinschaft leiten darf. Der Disput hat bis heute weitreichende Folgen. Durch die Spaltung manifestierten sich über die Jahrhunderte gravierende Unterschiede auch für andere religiöse Fragen im Bereich der Theologie und des islamischen Rechts.
Beim Islamismus handelt es sich um eine weitere Strömung, die nur von einer kleinen Minderheit der Muslime gelebt wird. Die allerwenigsten Muslime in Deutschland sind also Islamisten. Islamisten beziehen sich selbst auf den Islam und ziehen religiöse Quellen heran, um ihr Denken und ihr politisches Handeln zu legitimieren. „Islamismus ist die Politisierung des Islams und steht für das Bestreben, eine islamische Ordnung zu etablieren. Dies solle alle Lebensbereiche umfassen, also Staat und Politik, Gesellschaft und Kultur, den privaten und öffentlichen Raum“ erklärt Birgül Akpinar. Das vermeintlich göttliche Gesetz soll gelten und Grundlage auch des individuellen Handelns sein. Grundsätzlich kennt der Islam keine Trennung von Staat und Religion. Damit unterscheiden sich die Islamisten von anderen Muslimen, die zwar auch entsprechend islamischen Werten und Normen leben, aber kein islamisches Gemeinwesen errichten wollen.
Aspekte der islamistischen Ideologie sind unvereinbar mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, wie sie die Verfassung in Deutschland garantiert. So gefährden islamistische Bestrebungen zum Beispiel den pluralistischen Charakter der Gesellschaft und die uneingeschränkte Gültigkeit der Menschenrechte. Deshalb werden islamistische Organisationen von den Verfassungsschutzbehörden in Deutschland beobachtet.
Verschiedene religiöse Gegenstände wie einen Koran, Flaggen und Werbeflyer, welche eigens von Birgül Akpinar mitgebracht wurden, veranschaulichten ihren Vortrag. Sogar eine traditionelle Burka hatte die Politikerin für die ehemaligen Soldaten der Bundeswehr mitgebracht. Nicht nur die Vollverschleierung lehnt sie ab, sondern auch dass Tragen eines Kopftuches für Bedienstete im öffentlichen Dienst: „Eine Lehrerin, die ein Kopftuch trägt, braucht nicht mit Worten zu missionieren, das Kopftuch allein symbolisiert ihre Weltanschauung und vor allem ein bestimmtes Männerbild.“ Mit der Begründung, es gelte Frauen vor sexueller Belästigung zu schützen, würden Männer gleichsam unter Generalverdacht gestellt, ist sich Akpinar sicher.
Nur etwa 20% der Muslime in Deutschland seien laut Akpinar in Verbänden organisiert. Damit repräsentieren die muslimischen Verbandsvertreter nur eine Minderheit der Muslime in Deutschland. Hinzu kommt, dass es sich beim „Zentralrat der Muslime“ oder dem „Islamrat“ um Dachverbände handelt, in denen verschiedene Organisationen zusammengeschlossen sind. Durch derart verschachtelte Verbandsstrukturen wird versteckt, welche Gruppen tatsächlich an Verhandlungstischen von Bund, Ländern und Kommunen vertreten sind. Eine davon ist die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), welche auch immer wieder in den Medien präsent ist und versucht großen Einfluss auf die in Deutschland lebenden Muslime auszuüben. Akpinar ging auch auf die „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e. V.“ („Almanya Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu“, ADÜTDF) ein, dass ein Sammelbecken extrem nationalistischer Personen mit türkischem Migrationshintergrund ist. Laut Einschätzung von Birgül Akpinar, sind einige dieser Verbände ein deutliches Hindernis, wenn es um die Integration geht. Eine erfolgreiche Integration ist mitunter nur durch eine Entzauberung dieser Verbände möglich. Die Instrumentalisierung der Türken in Deutschland für politische Zwecke durch den türkischen Staatspräsidenten und einschlägige Verbände erschwere diese Integration jedoch zusätzlich.
Bei der Auswahl der Gesprächspartner durch die Politik und die Medien vermisst die Alevitin Akpinar häufig das dringend erforderliche Fingerspitzengefühl. „Man sollte vorher genau hinschauen mit wem man sich an einen Tisch setzt oder von wem man sich einladen lässt und nicht in einen "Dialogwahn“ verfällt, rät sie „und das gilt nicht nur im fernen Berlin sondern auch hier in Schwäbisch Gmünd“.
„Um einen interreligiösen Dialog führen zu können, muss man auch etwas über den Glauben des anderen wissen. Daher sind Veranstaltungen wie diese besonders wichtig“, erklärt der Beauftragte Sicherheitspolitische Bildung der Reservistenkreisgruppe Ostwürttemberg / Alb-Donau, Leutnant der Reserve, Christian Krieg, seine Einladung an Birgül Akpinar sowie die Intention des Sicherheitspolitischen Abends.

Donnerstag, 10. August 2017

Neuer Wimpel für die Gmünder Reservisten

Oberbürgermeister Richard Arnold, Schriftführer Leutnant der Reserve Christian Krieg sowie der Vorsitzende Oberstabsgefreiter der Reserve Winfried Steimle mit dem neuen Wimpel vor dem Rokokoschlösschen
Das Gmünder Einhorn zählt zu den ältesten Stadtwappen in Baden-Württemberg. Seit 1277 identifiziert sich die älteste Stauferstadt mit dem aufgerichteten, silbernen Einhorn in seinem Wappen. Die Freude von Oberbürgermeister Richard Arnold war daher besonders groß, als er das Gmünder Wappentier auf dem neuen Wimpel der Gmünder Reservisten entdecken konnte.
Schon aus der Zeit der Antike kennt die Militärgeschichte das Feldzeichen, welches zu Feldzügen und in der Schlacht mitgeführt wurde. Im alten Rom führten die einzelnen Legionen einen Adler auf einer Stange mit sich. Und im Mittelalter wurden Fahnen mit Farben und Wappen zum wichtigen Erkennungsmerkmal, da man Freund und Feind aufgrund fehlender Uniformen noch nicht unterscheiden konnte. Als Erkennungssymbol schließlich hat die Truppenfahne seit der Neuzeit ihren festen Platz in militärischen Verbänden gefunden. Ihr Verlust im Kampf galt als die größte Schmach.
Als örtliche Vertretung des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr ist die Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd unzertrennlich mit der Gmünder Heimat verbunden.
Nach ihrer Gründung im März 1962 bekam die Kameradschaft von der städtischen Verwaltung das Gmünder Einhorn verliehen. Zusammen mit dem Eisernen Kreuz der Bundeswehr sowie den deutschen Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold ziert das silberne Einhorn seither das Wappen der Gmünder Reservistenkameradschaft.
„Nach über 50 Jahren haben die Kameradinnen und Kameraden nun beschlossen, dass das Gmünder Einhorn auch zum zentralen Erkennungszeichen auf unserem neuen Wimpel werden soll“ erklärt der Vorsitzende Winfried Steimle.
„Unser neuer Wimpel trägt auf der linken Seite das Wappen unserer Reservistenkameradschaft mit dem Gmünder Einhorn sowie einen schwarzen Schriftzug auf den städtischen Farben Weiß-Rot. Auf der rechten Seite prangt das Wappen des Reservistenverbands auf weißem Hintergrund“ erklärt der Schriftführer der Kameradschaft und Gestalter des Wimpels, Christian Krieg.
Oberbürgermeister Richard Arnold übernahm gerne die Patenschaft für den neuen Wimpel der Kameradschaft, verbunden mit den besten Wünschen und weiterhin viel Soldatenglück. Bei offiziellen Veranstaltungen und besonderen Anlässen, wenn andere staatsverbundene Organisationen und Vereine ebenfalls ihre Fahnen führen, wird der neue Wimpel künftig gezeigt werden.

Sonntag, 30. Juli 2017

Erstklassige Sanitätsleistungen beim Honest-John-Missile-Cup 2017

Volle Punktzahl und damit den 1. Platz erkämpfte sich die Wettkampfmannschaft der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd an der Sanitätsstation für die Erstversorgung von Verletzten. Auch in diesem Jahr versammelten sich wieder aktive Soldaten der Bundeswehr, zahlreiche Reservisten, Angehörige der NATO sowie befreundete Streitkräfte aus der Tschechei, den Niederlanden, Albanien und der Schweiz. Mitte Juli fand der diesjährige Aesculap-Cup 2017 der Reservistenkameradschaft Unlingen auf der Standortschießanlage der Bundeswehr in Ulm/Bollingen statt. Der Aesculap-Cup 2017 ist ein militärischer Wettkampf mit verschiedenen Handwaffen der Bundeswehr, welcher aus dem Hones-John-Missile-Cup hervorging.

Früh am Morgen brachen der Oberfeldwebel d. R. Thomas Maier, Stabsgefreiter d. R. Michael Gottwald, Hauptgefreiter d. R. Karl-Heinz Graser und Obergefreiter d. R. Peter Haag in Richtung Standortschießanlage Ulm/Bollingen auf. Neben dem Schießen mit dem Gewehr G36, dem Gewehr G3, der Pistole P8 sowie der Maschinenpistole MP7 galt es im Rahmen des Wettkampfs auch eine Station für Handgranatenzielwurf und Sanitätsleistung zu absolvieren. "Mit unserer Wettkampfmannschaft sind wir auf dem absolut richtigen Weg unterwegs" freut sich der Beauftragte Wettkampf Thomas Maier. Maier hatte erst im August 2016 die Wettkampfmannschaft innerhalb der Gmünder Reservisten ins Leben gerufen. Zum regelmäßigen Training gehören sowohl die militärische Aus- und Weiterbildung als eben auch die Versorgung von Verletzen. "Getreu unserem Motto: Reservisten bilden Reservisten aus, freuen wir Gmünder Kameraden uns, immer über neue Mitglieder und Interessierte" so der Vorsitzende Winfried Steimle.

Sonntag, 9. Juli 2017

Gmünder Reservisten wetteifern beim Ertinger Infanterietag

Der Ertinger Infanterietag ist eine Veranstaltung, die in ihrer Dimension einmalig ist. Ein sportlich-militärischer Wettkampf mit Aufgaben, die sich zum Teil gewaschen haben. Bestens organisiert und mit abwechslungsreichen, spektakulären und auch realistischen Aufgaben waren die Reservistenteams gefordert. Am Ende ging der Siegerpokal an die Instandsetzungs-Elektrostaffel des Hubschraubergeschwaders 64 in Laupheim vor der RK Unlingen 3 und der RK Karlsruhe 2. Ein großes Lob verdient hat sich wieder einmal die Reservistenkameradschaft Ertingen für die Ausrichtung des diesjährigen 33. Infanterietages Ende Juni.

Schon um 6 Uhr morgens gingen 41 Mannschaften aus dem ganzen süddeutschen Raum an den Start, um sich den Aufgaben an den zehn Stationen zu stellen. Drei Mannschaften mit neun Kameraden traten für die Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd beim diesjährigen Wettkampf an. Dazu hatten die Reservisten eine Wegstecke von rund 18 Kilometern zu meistern. 
Beim Waaghaus des ehemaligen Kieswerks fielen die ersten Schüsse, denn hier galt es im Häuserkampf die Räumung eines Gebäudekomplexes zu demonstrieren. Auf dem gleichen Gelände wurde dann aber auch noch „scharf“ geschossen – stehend, liegend und kniend. Spektakulärer für die Soldaten war dann eine weitere Aufgabe, die vor allem einen guten Umgang mit Karte und Kompass verlangte. Eine Drohne überflog ein abgegrenztes Gebiet und machte Aufnahmen vom Gelände. Anhand des Films mussten die Soldaten Entfernungen schätzen und Zielorte bestimmen. Mut beweisen mussten die Reservisten aber auch beim freien Abseilen aus stattlicher Höhe in der alten Kiesgrube. 
Für solch einen sportlich-militärischen Wettkampf scheint Ertingen geradezu prädestiniert zu sein, bieten sich doch alle Möglichkeiten zu Land und zu Wasser. Dabei wurde das Übersetzen über die Schwarzachtalseen manchen Teams zum Verhängnis und „Mann und Maus“ lagen im Wasser.

Freitag, 30. Juni 2017

Christian Krieg zum Offizier der Luftwaffe befördert

Christian Krieg ist nicht nur Bankkaufmann, sondern auch Weilerner Ortschaftsrat. Nach seinem Quereinstieg absolvierte er als einer der ersten Anwärter erfolgreich die neue Reserveoffizierausbildung der Bundeswehr. Oberst Holger Neumann, Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74, beförderte ihn am vergangenen Montag in den Offiziersdienstgrad Leutnant. Als Presseoffizier verstärkt er künftig das Neuburger Eurofighter Geschwader im Stabsgebiet Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
In einer Schwäbisch Gmünder Bankfiliale begann die Karriere von Christian Krieg. In diesem Jahr blickt er auf seine 16-jährige Betriebszugehörigkeit als Bankkaufmann sowie als Reservist der Bundeswehr zurück. „Den Einberufungsbescheid sowie die Zugfahrkarten zu den Gebirgsjägern hatte ich bereits in den Händen gehalten, als das vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg veranlasste Aussetzen der Wehrpflicht bekannt wurde“ so Krieg. Seine damaligen Vorgesetzten - allesamt Gediente der Bundeswehr sowie der Schweizer Armee - konnten ihn jedoch davon überzeugen, selbst im Rahmen einer dienstlichen Veranstaltung zur Information die deutschen Streitkräfte näher kennen zu lernen.

Dienstliche Veranstaltungen zur Information dienen der Gewinnung von zivilen Führungskräften aus Wirtschaft, Politik, Bildung und öffentlichen Dienst, um als Multiplikatoren wirken zu können. Ziel der Veranstaltungen ist es, die Teilnehmer sowohl über die einzigartigen Fähigkeiten der Streitkräfte, als auch über die sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland zu informieren. Zusätzlich ermöglicht die Veranstaltung einen umfassenden Einblick in die zahlreichen Bereiche und Verwendungen der Streitkräfte. „Die Bundeswehr betreibt eine Reederei mit über 80 Schiffen und Booten, ein Flugunternehmen mit über 600 Flugzeugen und Hubschraubern, einen Klinikverbund mit fünf Krankenhäusern und ist darüber hinaus ein Logistikriese“ betont die Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, in diesem Zusammenhang gerne.

„Die Leistung und Motivation der Soldaten während dieser Informationsveranstaltung haben mich äußerst beeindruckt. An Ort und Stelle habe ich mich damals langfristig verpflichten lassen und damit meine Grundausbildung nachgeholt. Als Pressesprecher des Landesfachausschuss Bundeswehr der CDU Baden-Württemberg sowie als stellvertretender Vorsitzender des Schwäbisch Gmünder CDU-Stadtverbands profitiere ich dadurch heute im besonderen Maße“ so Krieg. Weiterhin trat er dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr und damit auch der örtlichen Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd bei.

Den entscheidenden Hinweis zur Abgabe einer Bewerbungsmappe gab ihm sein Karriereberater der Bundeswehr in Schwäbisch Gmünd. Als Quereinsteiger meisterte er erfolgreich das anschließende Eignungsfeststellungsverfahren beim Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr in Köln.

Mit der Inkraftsetzung des streitkräftegemeinsamen Konzeptes für die Ausbildung der Reserve wurde auch der Grundstein für die neue Reserveoffizierausbildung der Bundeswehr gelegt. Als erste Ausbildungseinrichtung bot die Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck die vollständige Umsetzung dieser neuen Laufbahnausbildung außerhalb des Wehrdienstes an.

Drei flexible Module lösen die bisherige, starre Wehrdienstleistung ab. Jedes dieser Module besteht dabei aus drei Präsenz- und zwei Fernausbildungsphasen. Laufbahnrelevante Inhalte werden in den Präsenzphasen an der Offizierschule unterrichtet. Die dazwischenliegenden Fernausbildungsphasen werden unter tutorieller Begleitung und Nutzung eines webbasierten Lernmanagementsystems am heimischen Computer zur Vorbereitung beziehungsweise Vertiefung genutzt.

Im August 2015 startete das Schwerpunktmodul Innere Führung. Neben Auftrag, Aufgaben und Struktur der Bundeswehr wurden insbesondere Grundlagen des Führungsprozesses und der Truppenführung im Kontext sicherheitspolitischer und wehrrechtlicher Fragestellungen behandelt. Ziel des ersten Moduls war es, den Anwärtern die Grundlagen des Offizierberufs sowie die Anforderungen zum Führen, Ausbilden und Erziehen zu vermitteln. Eine schriftliche Prüfung schloss die 10-tägige Präsenz- und knapp 90-tägige Fernausbildung ab.

Das Soldatengesetz, Disziplinarrecht, Wehrstrafgesetz sowie weitere relevante Gesetze und Vorschriften standen ab Mai 2016 im Schwerpunktmodul Wehrrecht auf dem Dienstplan. Darüber hinaus galt es die Einsatzersthelfer-Ausbildung, das Schießen nach dem neuen Schießausbildungskonzept sowie die individuellen soldatischen Grundfertigkeiten und körperlichen Leistungsfähigkeiten abzulegen.

„Die zahlreichen Gesetze und Aufgabenstellungen ließen sich im Rahmen der Fernausbildung am Feierabend oder am Wochenende mit Hilfe des Lernmanagementsystems hervorragend bearbeiten. Im virtuellen Vorlesungssaal der Luftwaffe konnten wir Anwärter uns in Unterrichte der jeweiligen Fachlehrer einwählen sowie uns daran beteiligen“ erklärt Krieg. Das zweite Modul schloss durch eine schriftliche Prüfung im Fach Wehrrecht ab.

Den Fähigkeitsverbund Luftwaffe - bestehend aus Führung, Aufklärung, Wirkung und Unterstützung - galt es im Schwerpunktmodul Führung im Einsatz / Luftwaffenlehre ab September 2016 zu vertiefen. Neben ziviler und militärischer Luftraumstrukturen, Luftangriff und Luftverteidigung sowie NATO Prozessen wie dem Air Policing gehörten auch alle Waffensysteme zum Unterrichts- und Prüfungsumfang.

Mit der neuen Reserveoffizierausbildung reagieren die Streitkräfte auf die immer weiter zunehmenden Herausforderungen am Arbeitsmarkt. In Abstimmung mit dem zivilen Arbeitgeber oder während den vorlesungsfreien Zeiten an den Universitäten lassen sich die Laufbahnmodule nun flexibel und langfristig für beide Seiten planen. Auf bis zu drei Kalenderjahre können die Module aufgeteilt werden. Mit dem ebenfalls neuen Unterhaltssicherungsgesetz wurden darüber hinaus auch die finanziellen Leistungen für Studenten, Arbeitnehmer und Selbständige neu geregelt und deutlich verbessert. In der Privatwirtschaft übernimmt die Bundeswehr nun grundsätzlich vom ersten Tag an die gesamten Personalkosten für die Dauer des Reservistendienstes.

In der Gesellschaft sowie in der privaten Wirtschaft genießt die Reserveoffizierausbildung und die angeschlossene Verwendung als Reserveoffizier einen hohen Stellenwert. Frauen und Männer, die diesen Weg gehen und erfolgreich abschließen, stellen unter Beweis, dass sie unter Leistungsdruck konzentriert arbeiten können und in der Lage sind, Menschen unter Belastung sowie in schwierigen und komplexen Situationen zu führen. Viele Reservistinnen und Reservisten werden an Orten oder in Situationen eingesetzt, die ein fundiertes Urteilsvermögen, Anpassungsfähigkeit, Respekt anderen gegenüber, gute Kommunikationsfähigkeiten, Loyalität, Integrität und Mut erfordern. Dies sind Kernkompetenzen, die auch die zivilen Arbeitgeber an ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schätzen.

„Eine Unterscheidung zwischen Offizier erster oder zweiter Wahl gibt es innerhalb der Bundeswehr nicht. Daher wird an sie das gleiche Anforderungsprofil wie auch an alle anderen Offiziere gestellt“ so der Stellvertreter des Kommandeurs der Offizierschule der Luftwaffe, Oberst Lutz Mehrtens in seiner Ansprache. Im Rahmen eines feierlichen Appells verabschiedete die Offizierschule Mitte Dezember 2016 26 Reserveoffizieranwärterinnen und- anwärter, welche als erste ihrer Art die neue Reserveoffizierausbildung erfolgreich absolviert haben. „Ich gratuliere ihnen von ganzen Herzen und danke ihnen für ihre Bereitschaft für unsere Streitkräfte zu dienen.“
Als beorderter Presseoffizier stellt der Gmünder Bankkaufmann Christian Krieg nach seiner Beförderung zum Leutnant künftig das Bindeglied zwischen interessierter Bevölkerung sowie öffentlichkeitswirksamen Medien einerseits und der Bundeswehr andererseits dar. In Reservedienstleistungen verstärkt er das Team Luftwaffe im Stab des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg an der Donau. Zu seinen Aufgaben gehört es, den Kommodore und das Geschwader in allen Medienfragen und in der Kommunikation rund um den täglichen Eurofighter Flugbetrieb mit der Öffentlichkeit zu beraten. Besonders freut sich der frischgebackene Offizier jedoch auf die Eurofighter interessierte Bevölkerung. So werden vom Geschwader in Neuburg an der Donau zahlreiche Besuchertage, Flugplatzführungen, Vorträge, Schülerpraktikas oder auch Medientage angeboten.

Montag, 5. Juni 2017

Reservisten auf Orientierungsmarsch

Die Freude von Thomas Maier war groß, als am Ende des Orientierungsmarsches am Dienstag alle Kameraden pünktlich und unverletzt am vorgegebenen Ziel eingetroffen waren. Als Beauftragter Wettkampf der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd hatte Maier das Lindenfeld in Bettringen als Übungsgebiet ausgesucht. 
Über 6 Kilometer Strecke im Gelände unter Einbeziehung von Orientierungsaufgaben galt es zu meistern. Die Reservisten sollten dabei lernen, sich einzeln oder im Trupp innerhalb einer vorgegebenen Zeit in einem fremden Gelände zurechtzufinden. Mit einer selbstangefertigten Wegskizze und einem Kompass mussten Zielpunkte wie beispielsweise die alten Bunker im Staatswald erreicht werden. 
Beim Schnitzel im Gasthof „Kapperle“ wurden die Sieger im Anschluss an den Marsch gefeiert.

Sonntag, 5. Februar 2017

Reservisten sammelten 2.137 Euro für Kriegsgräberfürsorge

Traditionell sammeln die Reservisten aus Schwäbisch Gmünd und Lorch-Waldhausen an Allerheiligen zugunsten der Kriegsgräberfüsorge am Gmünder Dreifaltigkeitsfriedhof und Leonhardsfriedhof Spendengelder.
Jeder Spender erhält einen Anstecker oder Einkaufswagenchip als kleines Dankeschön, für kleine oder große Beträge, die in die Sammeldosen wandern.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut im Auftrag der Bundesregierung die deutschen Kriegsgräber im Ausland. Er ist weltweit der einzige Verein, der diese originär staatliche Aufgabe weitgehend aus Beiträgen und Spenden erfüllt. Ein Ende dieser Arbeit ist vor allem in den Ländern Osteuropas nach wie vor nicht abzusehen. Sie ist - über 70 Jahre nach Kriegsende - zu einem Wettlauf mit der Zeit geworden. Zur Zeit betreut der Volksbund die Gräber von über 2,6 Millionen Kriegstoten auf 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten. Nach der politischen Wende in Osteuropa konnte der Volksbund seine Arbeit auch in den Staaten des einstigen Ostblocks aufnehmen, wo im Zweiten Weltkrieg etwa 3 Millionen deutsche Soldaten den Tod fanden, d.h. mehr als doppelt so viele, wie auf den Kriegsgräberstätten im Westen ruhen.
"Wir Reservisten freuen uns ganz besonders, dass auch wir mit unserer Sammlung wieder einen Beitrag für die Arbeit des Volksbunds leisten konnten. Ganz besonders danken möchten wir den zahlreichen Spenderinnen und Spendern für das großartige Ergebnis von über 2.137 Euro. Die vielen Gespräche Jahr für Jahr mit den Angehörigen von Vermissten und Gefallenen auf unseren Friedhöfen zeigen uns, wie wichtig auch heute noch die Unterstützung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist", so der Vorsitzende der Reservisten Winfried Steimle.

Sonntag, 29. Januar 2017

Reservisten starten mit neun neuen Kameraden ins Jahr 2017

Mit der traditionellen Jahresauftaktveranstaltung bilanzieren die Gmünder Reservisten ihre Sicht auf die freiwillige Reservistenarbeit im vergangenen Jahr. Ehrungen und Informationen zur Jahresplanung 2017 rundeten den Abend im Kreis der Familien ab.

Einen großen Dank richtete der Vorsitzende der Kameradschaft, Winfried Steimle, an alle Kameradinnen und Kameraden für ihre Bereitschaft zur freiwilligen Reservistenarbeit. So fanden im vergangenen Jahr neben neun Kameradschaftsabenden, vier Schießausbildungen, sicherheitspolitischen Vorträgen erstmals wieder zwei militärische Wettkämpfe statt. Auf Anhieb konnten sich die Gmünder den 28. Platz beim Ertinger Infanterietag 2016 sowie den 7. Platz beim Honest-John-Missile-Cup sichern. Militärisch ging beim Leistungsmarsch, den Einsatzersthelfer Ausbildungen, den Wach- und Sicherungs- sowie den AGSHP- Ausbildungen weiter. Mit einem eigenen Göckeleswagen, einer Kinder-Hüpfburg und einer schier unendlichen Eisversorgung bleibt das Sommerfest in Aalen-Westhausen sicherlich noch lange in Erinnerung. Und als im Hölltal das Hochwasser große Schäden anrichtete, waren die Reservisten zur Stelle und haben gepumpt, geputzt und aufgeräumt. Die Bundeswehr Uniformen haben die Reservisten auch beim Alpini-Gottesdienst in Heubach, der Friedhofsammlung an Allerheiligen oder dem Volkstrauertrag mit Kranzniederlegung in Weiler in den Bergen als Mittler in die Mitte unserer Gesellschaft getragen.

Bei der anschließenden Ehrung zeichnete der Beauftragte für Schießausbildung, Jörg Günschmann, die besten Schützen der Großkaliber-Vereinsmeisterschaft 2016 aus. Mit 209 von möglichen 300 Ringen freute sich Harry Virostek über den Pokal zum neuen Vereinsmeister. Auf Platz 2 folgt mit 198 Ringen Antje Günschmann sowie auf Platz 3 mit 193 Ringen Albert Ruff.

An welcher Dienststelle der Marine wird die aktuell sehr erfolgreiche Serie "Die Rekruten" der Bundeswehr gedreht? Diese und 24 weitere knifflige Fragen galt es beim anschließenden Kameradschafts-Quiz zu des stellvertretenden Vorsitzenden Peter Haag zu beantworten.

"Die Reservisten waren selten so gefragt wie derzeit", so Steimle. "Ein deutliches Zeichen dafür, dass es in unserer Gmünder Kameradschaft gut läuft ist, dass sich in 2016 neun neue Kameraden uns angeschlossen haben. Ein Trend über den wir uns sehr freuen. Unsere Tür steht für alle ehemaligen Soldatinnen und Soldaten offen, denn auch für 2017 haben wir wieder zahlreiche interessante Aktivitäten und Ausbildungen geplant"