Dienstag, 26. Februar 2013

Atomare, biologische und chemische Kampfstoffe bei der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd

Nordkorea hat seine Drohungen wahr gemacht und Anfang Februar einen dritten Atomwaffentest durchgeführt. Mit der unterirdischen Zündung einer nuklearen Sprengladung, der dritten nach 2006 und 2009, hatte Nordkorea seinen Konfrontationskurs gegenüber der internationalen Gemeinschaft fortgesetzt. Welche chemischen Waffen dagegen genau aktuell in Assads Giftgas-Arsenal in Syrien lagern und in welchen Mengen, lässt sich allerdings nur unter großem Vorbehalt feststellen. Schätzungen zufolge verfügen Assads Truppen über mehrere 100 Tonnen an chemischen Kampfstoffen. Das wäre das drittgrößte C-Waffen-Arsenal – nach den USA und Russland – das derzeit ein Staat besitzt.
Vor dem Hintergrund dieser geopolitischen Entwicklungen ist klar, dass die ABC-Ausbildung kein überholtes Relikt aus Zeiten des kalten Krieges - sondern ein topaktuelles Thema darstellt. Im Rahmen der militärischen Ausbildung bei der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd ging Stabsunteroffizier der Reserve Christian Krieg auf die Wirkung von atomaren, biologischen und chemischen Kampfstoffen ein. In seinem Vortrag konnte Krieg umfangreiches Fachwissen aus der aktiven Truppe durch seinen kürzlich absolvierten Ausbildungsaufenthalt an der Infanterieschule des Heeres in Hammelburg den Kameradinnen und Kameraden zur Verfügung stellen. Als Anschauungsobjekt diente unter anderem die neue ABC-Schutzmaske M2000 der Bundeswehr.
In diesem Zusammenhang beleuchtete der Stabsunteroffizier auch zivile Maßnahmen im Bereich Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Das SatWaS (satellitengestütztes Warnsystem) ist ein vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickeltes System zur Warnung der Bevölkerung in Deutschland vor Katastrophen oder Anschlägen. Bund und Länder hatten sich im Jahr 1992 geeinigt, die Bevölkerung nicht mehr mit Sirenen, sondern per Rundfunk zu warnen. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland fast 100.000 Sirenen. Diese wurden zum großen Teil abgebaut, zum Teil wurden sie von den Gemeinden übernommen, die diese zur Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren nutzen. Da in der Folge keine Möglichkeit mehr bestand, die Bevölkerung in sehr enger zeitlicher Folge vor Gefahren zu warnen, wurde nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Auf verschiedenen Wegen informiert das SatWaS System die Bevölkerung indem beispielsweise ins Fernsehbild Nachrichtenbänder eingespeist, Radiosendungen mit einer Warndurchsage unterbrochen werden. Das Warnsystem soll neben der reinen Informationsmöglichkeit auch den Vorteil bieten, dass an die Bevölkerung Verhaltensregeln weitergegeben werden können.
Zahlreiche abwechslungsreiche Aus- und Weiterbildungen haben die Gmünder Reservisten auch in diesem Jahr wieder in ihre Jahresplanung aufgenommen. Eingeladen sind neben allen Kameradinnen und Kameraden, Freunde auch interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger. Informationen werden im Internet unter www.RK-Gmuend.de bereit gestellt.