Sonntag, 13. November 2016

Mehr als ein Tag des Gedenkens

„Fünf große Feinde des Friedens wohnen in uns: nämlich Habgier, Ehrgeiz, Neid, Wut und Stolz. Wenn diese Feinde vertrieben werden könnten, würden wir zweifellos ewigen Frieden genießen.“ Mit diesem Zitat des Humanisten Francesco Petrarca begann Weilers Ortsvorsteher Bernhard Feifel seine Ansprache zum Volkstrauertag am Sonntag. Und er betonte: „Dieses Zitat stimmt auch heute noch.“
Mitglieder der Gemeinde, Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd gedachten der Verstorbenen der beiden Weltkriege.

Verpflichtet zum Hinsehen
„Wir gedenken heute der Opfer von Krieg und Vertreibung, die aufgrund ihrer Religion oder Herkunft verfolgt werden“, sagte Oberbürgermeister Richard Arnold. Auch an diejenigen, die in der NS-Zeit Widerstand leisteten und dafür starben, sei an diesem Tag zu erinnern. Frieden, sagte Arnold, sei heute immer noch keine Selbstverständlichkeit. „Die Weltgemeinschaft darf nicht wegsehen.“

Nach einer kurzen Andacht in der katholischen Sankt-Michaels-Kirche folgte die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Der Musikverein Weiler spielte das Lied „Ich hatt’ einen Kameraden“. Das Kriegerdenkmal haben die Reservisten ehrenamtlich wieder hergerichtet.

Der Volkstrauertag geht auf einen Vorschlag des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zurück. Man wollte der Gefallenen im Ersten Weltkrieg erinnern. 1922 wurde er zum ersten Mal offiziell gefeiert. In der Zeit der NS-Herrschaft war der Tag als „Heldengedenktag“ bekannt. 1950 führte die Bundesrepublik Deutschland den Gedenktag wieder ein. Der Volkstrauertag ist auch ein Tag des Mahnens für Frieden.